CASPAR BRÖTZMANN MASSAKER – press page

CURRENT RELEASE

 

Title: it’s a love song

CatNo.: EOM116V

Release Date: 20 June 2025

Formats: LP w/bundled CD, digital

Playing Time:  34:45

Barcode: 811521011167

 

 

 

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ALBUM STREAM:
  1. Bar Open Caspar Brötzmann Massaker 3:25
  2. All This Violence - Live in Vienna Caspar Brötzmann Massaker 13:41
  3. All This Violence - Live in Dresden Caspar Brötzmann Massaker 17:23
RELEASE INFO

DEUTSCH

Archaisch, Infernalisch, Radikal, Konsequent, Mutig . . .

Seit Mitte der 1980er Jahre prägt Caspar Brötzmann einen unverkennbaren Sound – infernal, radikal, kompromisslos. Unbeirrt verfolgt er seinen eigenen Weg, jenseits klarer Genregrenzen.

Als Sohn eines berühmten Saxofonisten fand er früh seine künstlerische Identität und entwickelte eine einzigartige Klangsprache, die sich in brachialer Katharsis entlädt. Seine Musik ist keine Anpassung an Trends, sondern eine sensible, leidenschaftliche, fast autistisch anmutende Annäherung an Verzweiflung und Wut – und doch voller Hoffnung.

Mit seiner virtuosen Eigenständigkeit am Instrument ist er eine Ausnahmeerscheinung. Ein atonaler Hendrix, made in Germany.

(Tøni Schifer)

Nach der Veröffentlichung seiner ersten Komposition „The Lovers And Destroyers“ mit Caspar Brötzmann Bass Totem im Herbst 2024 veröffentlicht der international renommierte Gitarrist Caspar Brötzmann mit seiner Band Massaker nun eine Aufnahme beim deutschen Label Exile On Mainstream: „it’s a love song“.

Die LP erscheint als Kollaboration mit dem in Chicago ansässigen Label Corbett vs. Dempsey.

Darauf zu hören sind zwei unterschiedliche Live-Versionen seines Songs „All This Violence“, die in Wien und Dresden mit Saskia von Klitzing (Drums) und Eduardo Delgado Lopez (Bass) aufgenommen wurden. Ein ursprünglich geplantes Studioalbum wurde verschoben und soll nach der Veröffentlichung von „it’s a love song“ realisiert werden. Doch angesichts der aktuellen Weltlage entschied Brötzmann, mit „All This Violence“ ein klares Zeichen zu setzen.

Anstelle eines klassischen Promotion-Texts werden an dieser Stelle persönliche Gedanken des Musikers präsentiert:

» The Axis . . . « !!

 . . . schon nach ein paar Augenblicken war klar: was ich hier hörte hatte die Botschaft, die Kraft und spiegelt unser Zeitgeschehen wieder. Keine von meinen Studioaufnahmen hatte diese Power und noch mehr wurde mir klar, dass endlich eine Sortierung stattfand, wohin ich mit Massaker musikalisch gehen kann, wo die Zukunft meiner alten Band liegt, welchen Sound sie haben könnte – auf meiner Suche, die schon über 20 Jahre dauerte, von der ich mich öfter trennte um sie dann wiederzuholen, entweder weil wir kein Geld mehr hatten, kein Label, Corona oder ich keine Zukunft sah – das klingt nach nicht viel Spaß, war es auch nicht und trotzdem, meine Vision und das Gespür von einem neuen Sound hat mich nie losgelassen und immer begeistert, ich musste es eben machen so oder so . . . das wusste ich, ganz tief hinter mir stand dieses Gefühl das ich nicht definieren kann . . .

. . . und das war nur die eine Seite, die Achse bedeutete auch den Spalt zwischen Schwarz und Weiß zu finden, zwischen Hell und Dunkel und zwischen Leicht und Schwer, wohin mit all meinen anderen Songs, lange lange habe ich nach der Achse gesucht und völlig unerwartet stand sie plötzlich neben mir im Raum . . .

Ich denke, dass ich wahrscheinlich schwer verständlich bin. Worte können das auch nur vielleicht erklären. Und die Worte sind natürlich nur ein Werkzeug und Mittel zum Zweck. Sie versuchen, einen Käfig zu bauen in den ich aber nicht gehen will und deswegen liebe ich die Freiheit der Musik so. Musik, wenn sie so daher kommt und nichts will, die keine Erklärung braucht, sie nichts fordert. Umso mehr freue ich mich darüber, auf diese Platte „it’s a love song“ zu schreiben, mit meiner Band Massaker. Musik war schon immer meine ganz eigene Möglichkeit den Schrecken der Welt zu ertragen und das Gefühl zu haben wenigstens etwas gemacht zu haben das sich dagegen wehrt. Das und noch viel mehr steckt in dieser Platte . . .

» Caspar . . . «

. . . mir ist klar das manche Caspar Brötzmann Massaker noch in Erinnerung haben. Ich persönlich hätte eine weitere Massaker Platte nicht als erstes Album nach 25 Jahren angekündigt, allein deswegen schon nicht, weil, wer weiß denn schon was Zeit ist? Für mich waren 25 Jahre irgendwie nix, meine Eltern und mein Stiefvater sind gestorben, mein Sohn kam zur Welt, ich liebe meine Frau und meinen Sohn und noch immer schlagen sich die Menschen den Schädel ein. Ich werde nie verstehen warum Menschen Menschen verletzen, da interessieren meine 25 Jahre eben nicht, höchstens dass ich noch immer gerne Musik mache und meine Gitarre, mein Schwert, mir eben dabei hilft das alles auszuhalten. Sicher, ich war im Studio, sicher, ich habe über 30 Songs in petto, oder besser gesagt eine Halde Material hinter mir. Doch noch während ich im Studio die Songs einspielte, merkte ich eben wie nebensächlich wir im Zusammenhang mit meiner alten Band Caspar Brötzmann Massaker im Angesicht unserer Zeit stehen. Ich dachte, was soll ich Songs abliefern wie ein kleines Ego das da rumläuft und ‘hier bin ich’ ruft. Wir hatten auf Tour und über die vielen Jahre die ich mit Bass Totem schon verbringe eben was viel größeres geschaffen von dem ich noch nicht mal geträumt hatte und wahrscheinlich nicht weniger überrascht wurde wie alle Beteiligten. Und nun steh ich da und breche Erwartungen und muss mir Dinge anhören die ich zwar verstehen kann aber ich mich auch frage, ob nicht mehr Mut besser wäre. Uns läuft die Zeit davon. Wenn Caspar Brötzmann Massaker etwas gemacht hat dann das: sich nie wiederholt. Ich tauge nicht für Auftragsarbeit, ich tauge nicht dazu, musikalisch erfolgreiche Rezepte zu wiederholen. Ich tauge nicht dazu mich zu verkaufen. Ich tauge aber dazu, Gitarre zu spielen. Das war schon immer so und ist auch nicht spannend, sondern fast langweilig. Doch die Momente, die ich erlebe um nach 1000 langweiligen Tönen den richtigen gefunden zu haben um dann genau da weiter zu machen, lässt alles andere verschwinden außer der Liebe die allumfassend ist . . .

(Caspar Brötzmann März 2025)

 

ENGLISH

Archaic, Infernal, Radical, Consistent, Courageous . . .

Since the mid-1980s, Caspar Brötzmann has been shaping an unmistakable sound – infernal, radical, uncompromising. He unwaveringly pursues his own path, beyond clear genre boundaries.

As the son of a famous saxophonist, he found his artistic identity early on and developed a unique sound language that discharges in brute catharsis. His music is not an adaptation to trends, but a sensitive, passionate, almost obsessive approach to despair and anger – and yet full of hope.

With his virtuoso independence on the instrument, he is an exceptional phenomenon. An atonal Hendrix, made in Germany.

(Tøni Schifer)

Following the release of his first composition “The Lovers And Destroyers” with Caspar Brötzmann Bass Totem in fall 2024, the internationally renowned guitarist Caspar Brötzmann and his band Massaker have now released a recording on the German label Exile On Mainstream: “it’s a love song”.

The record is a collaborative release between Exile On Mainstream and the Chicago-based art space Corbett vs. Dempsey.

It features two different live versions of his song “All This Violence”, which were recorded in Vienna and Dresden with Saskia von Klitzing (drums) and Eduardo Delgado Lopez (bass).

An originally planned studio album was postponed and is to be realized after the release of “it’s a love song”. But in view of the current world situation, Brötzmann decided to make a clear statement with “All This Violence”.

Instead of a classic promotional text, the musician’s personal thoughts are presented here:

»The Axis . . .

. . . after just a few moments, it became clear that the live recordings I was hearing, had a message, a power to reflect on current events. None of my studio recordings had this power. Even more – it also became clear to me that I was finally finding my musical path with Massaker, a future sound for my old band. Over the past twenty years, I have been on a search, which I have often abandoned then picked up again, either because there was no more money, no label, Corona, or no future direction. That doesn’t sound like much fun – and it truly hasn’t been. Yet, my vision and feeling of a new sound remained present and kept exciting me. I just had to do it one way or another . . . Deep inside of me was a feeling I could not yet define . . .

. . . and that was only one side of it. The Axis also meant finding the space between black and white, between light and darkness, between lightness and heaviness (all my other songs needed a placement too). I have been searching for the Axis for a long, long time and suddenly, unexpectedly, there it was…

I think I am probably difficult to understand. I try using words to construct something that might explain something. Words are just a tool, of course, and a means to an end, eventually building a cage I do not wish to step into. This is why I love the freedom of music so much. Music comes along just like that and wants nothing, needs no explanation, demands nothing,

This makes me all the happier to write “It’s a love song” on this record  and that I have done so with my band Massaker which has always been my very own way of enduring the horrors of the world. I get the feeling of having done something that stands up against these horrors and I hope the album conveys not only this but so much more . . . “

»Caspar . . .

. . . I realize people still remember Caspar Brötzmann Massaker. Personally, I wouldn’t have announced a new Caspar Brötzmann Massaker album as a new album after 25 years, if only because – what does time mean after all? For me 25 years were somehow nothing. During this time, my parents and my stepfather died, my son was born.  And while after all this time, I still love my wife and son, people are still bashing each others’ heads in. I’ll never understand why people hurt people. So these 25 years of mine are of no significance, except that I still love making music, love my guitar – my sword that helps me endure it all. Of course, I have been working in the studio, and have over thirty songs in the pipeline (or rather, a heap of material), but as I was recording my songs in the studio, I’ve realized how irrelevant we may be in the face of our times, when compared to my old band Caspar Brötzmann Massaker. And I thought to myself: what am I supposed to do? Deliver songs, self-importantly affirming my presence? ‘Here I am.’

But we had been on tour and over the many years that I played Bass Totem has already created something much bigger that I hadn’t even dreamed of and was probably just as surprised as everyone else involved. And now, here I stand, challenging expectations and hearing things I can understand, while also asking myself whether more courage would serve me better, wether we’re running out of time…

The achievements of the Caspar Brötzmann Massaker can never be repeated, as I’m no good at commissioned work, no good at repeating musically successful recipes, no good for selling myself. But I am good at playing my guitar. It’s always been that way and it’s not exciting – almost rather boring. But those moments when I find the right note after trying out 1,000 boring notes create an experience which carries me on and makes everything else disappear – except for an all-encompassing love . . .

 (Translated by Vesna Petresin)

 

All This Violence

(Song text)

This is our protest

From all this violence

This is our protest

From all this violence

And we have enough

From all this violence

We are peaceful people

And we have enough

From all this violence

Where is my hope

Where is my hope

Where is my hope

Where is my hope

 

ARTIST PICTURES
credit: Julie
credit: Julie
credit: Julia Lankl
credit: Julia Lankl